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Symposium Glücksspiel kritisiert mangelnden Spielerschutz – Corona sorgt für verändertes Spielverhalten

    Symposium Glücksspiel kritisiert mangelnden Spielerschutz – Corona sorgt für verändertes Spielverhalten

    Beim kürzlich veranstaltenden 19. Symposium Glücksspiel in Hohenheim standen vor allem die Veränderung des Glücksspiels während Corona und der Verbraucherschutz auf dem Programm. Studien kamen zum Ergebnis, dass die Lockdowns nur zu einem bedingten Anstieg beim Glücksspielkonsum führte. Zahlreiche Spieler haben gar einen Schlussstrich unter das Spielen gezogen und aufgehört. Dagegen wurde der derzeitige Spielerschutz in Deutschland heftig kritisiert und von einem Experten als mangelhaft abgestempelt.

    Lockdown hat sich auf Menschen ausgewirkt

    Während des Symposiums wurde berichtet, dass der erste Lockdown im März 2020 zu großen Veränderungen im öffentlichen Leben führte. Dies habe sich auch auf den Alltag ausgewirkt und Ängste mit sich gebracht. So seien vermehrt Stress, posttraumatische Symptome, ein erhöhter Alkoholkonsum und eine steigende Kaufsucht festgestellt worden. Aufgrund der wegfallenden Möglichkeiten der Freizeitbeschäftigung habe sich diese Situation auch auf das Spielverhalten ausgewirkt.

    Laut einer Studie von Dr. Anne Koopmann, an der 3000 Personen teilnahmen, haben ein Drittel der Studienteilnehmer während des ersten Lockdowns Spielangebote wahrgenommen. Bei 3,8 Prozent dieses Drittel habe sich der Konsum beim Glücksspiel gesteigert. Insbesondere bei Personen mit Stress und einer höheren Bildung ging der Spielkonsum nach oben. Dagegen hätten Personen über 65 Jahre ihren Spielkonsum eingeschränkt.

    Eine weitere Studie von Dr. Jens Kalke mit 4672 Menschen, die zwischen Dezember 2020 und Januar 2021 durchgeführt wurde, gab an, dass zwar mehr Spieler das Online-Spiel nutzen aber auch zahlreiche aufhörten. 68 Prozent der Casino- und 54 Prozent der Spielhallenbesucher gaben an, dass Spielen aufgegeben zu haben. Hierbei wurde angegeben, dass beim Online-Spiel die Freude und die sozialen Kontakte fehlen würden. 20 Prozent dieser Spieler erklärten dabei, dass es ihnen ohne das Spielen besser ginge. Kalke sieht es als wahrscheinlich an, dass zeitlich befristete Schließungen von Casinos und Spielhallen eine sinnvolle Maßnahme für den Spielerschutz sein könnten.

    Kritik an fehlender Transparenz

    Alexander Wahl vom Europäischem Verbraucherzentrum Deutschland übte bei seinem Vortrag Kritik am Verbraucher- bzw. Spielerschutz. Insgesamt seien die Informationen meist ungenau, irreführend oder einfach falsch. Zudem würde der Staat das illegale Glücksspiel kaum verfolgen. Anbieter ohne Lizenz seien erreichbar, obwohl normalerweise ein Verbot gelte. Weiter sei die Rechtslage zur Rückerstattung von Einsätzen bei nicht lizensierten Anbietern in Deutschland nicht einheitlich. Die Gerichte würden unterschiedlich urteilen, was zu großen Verwirrung sorge. Wahl berichtete, dass trotz der Lizenzierung die Spielersperren nicht oder nur unzureichend umgesetzt würden. Gleiches gelte für die Nicht-Einhaltung der vorgegebenen Einzahlungslimits.

    Große Kritik fand Wahl bei der Werbung zum Glücksspiel. Diese sei in der Öffentlichkeit allgegenwärtig. Kalke hatte in seiner Studie festgestellt, dass 30 Prozent sich von der Glücksspielwerbung angezogen fühlten. Für Wahl sei es unverständlich, dass durch die Werbung das Glücksspiel als „normal“ abgetan werde. Gleichzeitig hält er Social Media-Streams zu Online-Casino-Sessions als problematisch, da hier für Casinos aus dem Ausland geworben würde. Firmen wie Tipico würden es ausnutzen, dass die zwar über eine Lizenz zum Sportwetten in Deutschland verfügen, aber ihr Angebot für Casinos in der Bundesrepublik nicht lizenziert sei. Die Anbieter wüssten genau, dass der Verfolgungsdruck zu niedrig sei. Wahl präsentierte Verbesserungsvorschläge und forderte Netzsperren für illegale Anbieter, mehr Transparenz zu Einsatzlimits und eine einheitliche Regelung zur Rückerstattung von Spieleinsätzen, bei Anbietern ohne Lizenz. Er nahm die Landesregierungen in die Pflicht und resümierte derzeit einen mangelnden Verbraucherschutz.