Die Corona-Pandemie, die Italien zumindest anfänglich so schlimm erwischt hat wie kaum ein anderes Land, scheint weitgehend der Vergangenheit anzugehören. Zwar ist das Virus noch immer vorhanden und sorgt auch nach wie vor für nicht wenige Todesfälle, doch die stringenten Maßnahmen der beiden vergangenen Winter gibt es nicht mehr.
Dass das öffentliche Leben erneut nahezu komplett zum Erliegen kommt wie bei vergangenen Lockdowns ist so definitiv nicht zu erwarten. Neben dem Einzelhandel und der Dienstleistungsbranche atmen auch Casinos, Spielhallen und andere Glücksspieleinrichtungen wie lokale Wettbüros auf, kommt es so doch nicht zu einer Wiederholung der Umsatzeinbrüche der jüngeren Vergangenheit.
Novomatic besitzt nun 80 Prozent der HBG-Gruppe
Der Weg scheint vielmehr bereitet für ein weiteres Wachstum des Glücksspielmarktes sowohl im Online-Bereich als auch terrestrisch. Eine zunehmende Rolle will und wird in Italien in diesem Zusammenhang künftig die Novomatic AG spielen. Der im niederösterreichischen Gumpoldskirchen beheimatete Glücksspielkonzern gab nun die Übernahme der italienischen HBG-Gruppe bekannt, freilich ohne Details zum Kaufpreis zu nennen.
Ungeachtet dessen ist Novomatic inzwischen im Besitz von 80 % der Anteile an der HBG-Gruppe, die in Italien mehr als 6.5000 Spielhallen betreibt, zudem auch im Sportwetten- und Bingo-Geschäft mitmischt. Novomatic kann dadurch die Marktposition in Italien weiter ausbauen und zählt künftig nach eigener Angabe zu den wichtigsten Anbietern von terrestrischem Glücksspiel in Italien.
Dabei ist das in Italien vorhandene Vertrauen in Novomatic spürbar groß. Denn der größte österreichische Glücksspiel-Konzern und die HBG-Gruppe haben für ihren Deal bereits die Genehmigung der italienischen Verwaltungsbehörde für Glücksspiel-Monopole erhalten, die offenkundig keine negativen Folgen für den einheimischen Markt und dessen Kunden fürchtet, deshalb schnell grünes Licht gegeben hat.
Über 3.000 Beschäftigte in Italien
Das gute Standing von Novomatic in Italien kommt freilich nicht von ungefähr. Mit der Übernahme der in Rom ansässigen HBG-Gruppe sind alleine in Italien nun mehr als 3.000 Menschen bei Novomatic beschäftigt. Weltweit kommt der Konzern sogar auf knapp 22.000 Beschäftigte mit mutmaßlich weiterhin steigender Tendenz.
Die Verantwortlichen von Novomatic freuen sich unterdessen vor allem über die deutlich gestiegenen Marktanteile und größeren Umsatzaussichten in Italien: “Mit dieser Akquisition setzt Novomatic ein deutliches Zeichen für die weitere internationale Expansion und kann seine Marktanteile als Konzessionär auf einem der wichtigsten Glücksspiel-Märkte Europas verdoppeln“, wird Vorstand Ryszard Presch in einer offiziellen Mitteilung zitiert, der damit zugleich recht offen auch skizzierte, welche Zuwächse man sich erwartet und erhofft.
Grundstein für weiteres Wachstum
Preschs Vorstandskollege Johannes Gratzl sieht derweil in der nun erfolgten Expansion den Grundstein für ein weiteres Wachstum, des bereits vor mehr als 15 Jahren begonnenen Engagements von Novomatic auf dem italienischen Markt, der als einer der weltweit umsatzstärksten gilt und dementsprechend von hoher Bedeutung ist. Die bereits erlangte Technologieführerschaft in Italien will Novomatic mit dem Erwerb der HBG-Gruppe festigen und weiter ausbauen.
Profitieren will und wird die Novomatic AG unterdessen sicherlich auch davon, dass die HBG-Gruppe nicht nur im terrestrischen Geschäft gut dabei ist, sondern auch von deren Aktivitäten im immer wichtiger werdenden Online-Business abseits der großen Kernmärkte. In diesem Zusammenhang könnten mehrere Lizenzen für Online-Glücksspiel, über die die HBG-Gruppe unter anderem in Lateinamerika verfügt, an Wert gewinnen.
