Vergangenes Wochenende verkündigte die Glücksspiel- Behörde Macaus, dass ingesamt sieben eingereichte Lizenzanträge Prüfungen unterzogen werden.
Unterlagen wurden fristgerecht eingereicht
In Macau gibt es derzeit sechs Casino-Betreiber. Die Stadt möchte aber die Glücksspiel-Lizenzen erneuern und hat dafür sieben Anträge für Lizenzen zum Betrieb eines oder mehrerer Casinos erhalten. Diese sieben Anträge wurden nun zur weiteren Prüfung zugelassen. So teilte ein Sprecher der Glücksspiel-Behörde mit, dass alle bisherigen Lizenznehmer die Unterlagen innerhalb der vorgeschriebenen Frist eingereicht hätten. Darunter sind die Unternehmen Wynn RESORTS Macau; SJM Resorts und Galaxy Casino Company. Neben diesen Lizenznehmern hätten auch Venetian Macau, MGM Grand Paradise und Melco Resorts Anträge für eine Lizenz gestellt.
Ein Vertreter der Glücksspiel-Behörde Macaus erläuterte den weiteren Vorgang: „In Übereinstimmung mit den einschlägigen Gesetzen und dem Ausschreibungsangebot wird der Ausschuss die anschließenden Konsultationen, Verhandlungen und Bewertungen mit den akzeptieren Unternehmen aufnehmen“. Da die bisher bestehenden Lizenzen am 1. Januar 2023 auslaufen, ist ein erneutes Verfahren notwendig geworden. Ein Unternehmen, dass dieses Mal eine Lizenz erhält, bekommt diese für zehn Jahre und kann sie sogar womöglich um drei weitere Jahre verlängern. Damit können die neuen Lizenzen bestenfalls 13 Jahre gelten. Wie eine weitere Verlängerung aussieht, ist noch nicht absehbar.
Sechs alte und ein neuer Bewerber
Bis vergangenen Mittwoch konnten sich die Unternehmen, die an einer Lizenz interessiert sind, bei den zuständigen Behörden für eine solche bewerben. Diese Frist wurde wohl von allen Bewerbern gewahrt und nun werden die Anträge weiter geprüft. In den kommenden drei Monaten wird mit einer Entscheidung gerechnet. Damit können die Unternehmen, die eine neue Lizenz erhalten, auch nach dem Auslaufen der alten Lizenz im Januar 2023 weiter ihre Spielhallen und Casinos betreiben. Alle der sechs bisherigen Casino-Betreiber in Macau haben sich für eine neue Lizenz beworben.
Zu diesen bisherigen Betreibern kommt ein neues Unternehmen, das ebenfalls gerne eine Lizenz für den Glücksspiel-Betrieb in Macau erhalten möchte. Eher überraschend hatte sich ein Tochterunternehmen des malaysische Glücksspiel-Konzerns Genting Group auch für eine Lizenz beworben. Die Bewerbung dieses Unternehmens wurde mit denen der anderen sechs Konzerne zur weiteren Prüfung zugelassen. Dennoch muss Genting Group noch Anpassungen vornehmen. Denn Macaus Glücksspiel-Behörde verlangt von dem Unternehmen ein Grundkapital von 5 Mrd. MOP – umgerechnet eine Summe von 620 Mio Euro. Nur wenn das Unternehmen die vorgesehenen Ergänzungen vornimmt, wird es seine Chance auf eine Lizenz erhalten können.
Mehr Bewerber als Lizenzen
Es ist nicht bekannt, ob von der Behörde noch weitere Bedingungen an die Lizenz gestellt werden. Bisher soll das Unternehmen nur das Grundkapital erhöhen, um als Lizenznehmer in Frage zu kommen. Bisher gibt es sechs Lizenznehmer in Macau, wobei sich für die neue Lizenzen sieben Unternehmen beworben haben. Allerdings gibt es bisher keine Anzeichen, dass die Behörde eine weitere Lizenz vergeben möchte, sondern wohl bei den sechs Genehmigungen bleiben möchte. Damit mischt Genting Group den Glücksspiel-Markt Macaus durchaus auf. Durch den weiteren Interessenten könnte also ein harter Wettkampf um die sechs Lizenzen entstehen.
Denkbar ist, dass die anderen Unternehmen Forderungen der Glücksspiel-Behörde bekommen und diesen nachgehen müssen, um im Rennen für eine Lizenz zu bleiben. Sowohl organisatorische als auch finanzielle Zugeständnisse der Unternehmen an die Behörde sind generell möglich. Ob solche Forderungen noch gestellt werden, bleibt also abzuwarten. Immerhin ist zu erwarten, dass sich die Geschäfte in Macau nach der Corona-Pandemie wieder normalisieren. Nach knapp drei Jahren mit Schließungen und Einschränkungen könnten die Umsätze also wieder das Niveau von 2019 vor der Pandemie erreichen.