Ende März hat der Glücksspielkonzern Gauselmann ein neues Bürogebäude in seiner Hauptzentrale im ostwestfälischen Espelkamp eingeweiht. Nach Berichten des „Westfalen-Blattes“ soll das Gebäude 14,5 Millionen Euro gekostet haben. Es bedeckt eine Fläche von 7000 Quadratmeter und ist 20 Meter hoch. Zudem sollen durch den Neubau 300 Arbeitsplätze ermöglicht werden. Somit hat Gauselmann das nächste Kapitel in seiner langen Geschichte geschrieben.
Nachhaltiges Gebäude
Firmenchef Paul Gauselmann zeigte sich erfreut, dass das sogenannte Gebäude F das größte aus privater Hand errichtete Bürogebäude in der Region sei. Insgesamt habe der Bau zwei Jahre gedauert. Beim Baubeginn vor zwei Jahren, zum Beginn der Corona-Pandemie, sei die Entscheidung nicht einfach gewesen, aber die Freunde nun umso größer. Durch die Fertigstellung habe die Firma nun zehn Strukturen in der Merkur-Allee errichtet. Insgesamt zählen zur Gauselmann-Gruppe in Deutschland rund 150 Immobilien.
Gauselmann verweist darauf, dass der große Teil bereits abbezahlt sei. „Ich hätte vor 53 Jahren nicht für möglich gehalten, was dabei herauskommt. Besser kann man es nicht machen“, freute sich der Firmenchef über den Neubau. Laut ihm sei die Merkur-Allee „nun voll“. 1969 ist der erste Bau seines Unternehmens entstanden. Er zeigte sich mit dem an die Baufirma Kögel Bau gegebene Auftrag mehr als zufrieden. Das Gebäude habe durchgehende Balkone in Richtung Innenhof. Dieser erstrecke sich über 13 mal 13 Meter. Insgesamt sei das Gebäude mit einer durchgehenden Fensterfront ausgestattet. Somit wird gewährleistet, dass genügend Helligkeit vorhanden sei. Zudem sei es von Anfang an der Wunsch gewesen, dass Gebäude mit viel Grün zu bepflanzen. Ziel sei es dass der Komplex „energieautark“ sei und die Mitarbeiter sich während ihrer Arbeit wohlfühlen. Bereits in den vergangenen Jahren zeigte sich Gauselmann mit der Natur verbunden, weshalb ein „grüner Bau“ wenig überrascht.
Große Erfolgsgeschichte
In Deutschland und der Region ist der Name Gauselmann längst bekannt. Deshalb war es wenig überraschend, dass die Bundestagsabgeordneten Oliver Vogt (CDU), Achim Post (SPD) und die Landtagsabgeordneten Bianca Winkelmann (CDU), Daniela Beihl (FDP) und Ernst-Wilhelm Rahe (SPD) bei der Eröffnung weilten. Ebenso zeigte sich Espelkamps Bürgermeister Dr. Henning Vieker unter den Anwesenden. Der Vater von Vieker hat sich als ehemaliger Bürgermeister der Stadt vor zwei Jahren am Spatenstich beteiligt.
Gauselmann selbst gilt in Deutschland als Pionier des Automatenspiels. 1993 erhielt er für seine Verdienste um die deutsche Automatenwirtschaft das Bundesverdienstkreuz. Zehn Jahre später wurde dieses um das Verdienstkreuz der 1. Klasse erhöht. 1957 betrieb Gauselmann nebenberuflich ein Unternehmen, das Musikautomaten aufstellte. Zum damaligen Zeitpunkt war noch nicht an solch einen großen Erfolg zu denken. Wenige Jahre später machte er sich endgültig selbstständig. 1974 eröffnete er in Delmenhorst die erste Gauselmann-Spielothek. Die Erfolgsfaktoren von innovativen Spiel und guten Kundenservice zählen heutzutage immer noch. 1976 stellte bis heute eines der wichtigsten Jahre der Historie von Gauselmann auf. Seither dient die lachende Sonne als Firmenlogo.
Seit 1977 werden eigene Geldspiel-Automaten hergestellt. Das Modell „Merkur B“ zeigte sich auf dem Markt schnell als erfolgreich und machten das Unternehmen innerhalb kurzer Zeit zum Marktführer. Sechs Jahre später wurde der „Merkur Disc“ zum Kassenschlager. Seit 1986 ist Gauselmann auch auf dem internationalen Markt tätig. Die Erfolgsgeschichte hat sich über die Jahre fortgesetzt. Über zwei Millionen Geräte stellte Gauselmann seit der Gründung her. Als weiteres Standbein ist die Firma um die Jahrtausendwende in den Markt der Sportwetten eingetreten. Zudem hat das Unternehmen ein eigenes Casino eröffnet und bietet sein Knowhow in zehn weiteren Casinos an.