In den vergangenen Wochen und Monaten wurde vor allem über positive Nachrichten in der Glücksspielbranche berichtet. Allerdings gehen die Umsätze nicht immer nur steil nach oben, wie nun die neuen Zahlen von 888 Holdings belegen. Demnach hat das Unternehmen im ersten Quartal 2022 einen Umsatz-Rückgang von 18 Prozent hinnehmen müssen. Allerdings wirken die Zahlen nur auf den ersten Blick dramatisch. Verglichen mit dem Umsatz im vierten Quartal 2021 hat das Unternehmen sogar einen Anstieg von einem Prozent verzeichnen können. Insgesamt blickt das Unternehmen optimistisch in die Zukunft und möchte noch in diesem Jahr in mehreren Märkten angreifen.
Großer Einbruch bei Sportwetten
Ein genauerer Blick verrät, dass die Hauptumsatz im Bereich Online-Casinos gemacht wurde. Hier habe das Unternehmen laut der Pressemitteilung einen Umsatz von 191 Millionen Euro generiert. Dies sei 14 Prozent weniger als im selben Vorjahreszeitraum. Hier hatte der Umsatz noch 221 Millionen Euro betragen. Erheblich sind die Zahlen im Sektor der Sportwetten nach unten gegangenen. Statt 42 Millionen Euro im ersten Quartal des Vorjahres seien es nun nur noch 24 Millionen Euro gewesen. Dies entspreche einem Rückgang von 42 Prozent. Im B2B-Segment von zehn Millionen Euro auf sechs Millionen Euro eingebrochen. Somit musste das Unternehmen auch hier eine Defizit von sechs Prozent hinnehmen.
Als Grund gab 888 Holdings an, dass die Regeln in Großbritannien vor allem für den Bingo-Markt verschärft worden seien. Für den Sportwetten-Sektor sieht 888 Holdings den Rückzug aus dem Markt in den Niederlanden als verantwortlich. Dieser ist erst seit Oktober 2021 legal. Das Unternehmen hat allerdings keine der 18 Lizenzen erhalten, die von der staatlichen Glücksspiel-Behörde vergeben worden. Grund hierfür ist, dass 888 Holdings zuvor bereits in den Niederladen aktiv war. Das Gesetz gibt aber deutlich zu verstehen, dass Firmen die illegal auf dem Markt tätig waren, sich erst nach sechs Monaten um eine Lizenz bemühen dürfen.
Optimistischer Blick in die Zukunft
Trotz den jüngsten Zahlen blickt das Unternehmen optimistisch in die Zukunft. 888-Chef Itai Pazner gab an, dass sich 888 Holdings derzeit neu strukturiere. Besonders der Erwerb neuer Lizenzen und Unternehmen habe hohe Kosten verursacht. Dies werde sich in der Zukunft positiv auswirken. Laut Pazner habe die Firma zu Beginn des Jahres in Michigan und Ontario gelauncht. In Virginia soll dies im Mai der Fall sei. Zudem wolle 888 bis zum Juni den Kauf von William Hill endgültig abschließen. Pazner hegt große Ziele und gab an, dass das Unternehmen im Online-Glücksspiel der Marktführer wollen werde. Im zweiten Halbjahr rechnen die Verantwortlichen mit einem Anstieg beim Umsatz. Dann wolle das Unternehmen eine Lizenz in den Niederlanden und auch in den USA weiter angreifen. Zudem sei eine Sondierung des Marktes in Afrika in Planung.
Ende März hatte 888 ein Joint-Ventures für Afrika gegründet. Demnach möchte 888Africa eine Markenlizenzgebühr bezahlen, um Gaming-Marken von 888 in den regulierten Märkten in Afrika zu betreiben und nutzen. Dabei sollen die Produkte und Inhalte auf die Vorlieben des afrikanischen Marktes angepasst werden. Noch in diesem Jahr soll die Einführung der Produkte von 888Africa starten. Dabei sehe 888 große Wachstumschancen. Obwohl sich die Verantwortlichen des Unternehmens weiter optimistisch zeigen, musste der Aktienkurs in den vergangenen Tag einen leichten Dämpfer hinnehmen.