Die Casinos Austria AG verkündete in einer Pressemitteilung einen Wechsel in der Führungsposition an. Bettina Glatz-Kremsner, derzeitig noch amtierende Chefin der Casinos Austria AG, verlängert demnach ihren Vertrag bei dem Unternehmen nicht. Ihren Posten übernehmen soll ab 1. April 2022 der CEO von Holland Casinos – Erwin van Lambaart.
Nach Negativschlagzeilen gute Neuigkeiten für den Konzern
Die Casinos Austria AG – kurz CASAG – machte in den letzten Monaten immer wieder Schlagzeilen, allerdings nicht positiv. Beispielsweise kursierten Gerüchte über die Ernennung eines neuen Finanzmanagers – Peter Sidlos. Dieser gehört der FPÖ an und sorgte daher für einige Diskussionen und Negativschlagzeilen. Besonders weil damals angeblich keine Ausschreibung für den Posten stattgefunden habe. Genau deswegen musste die Ernennung des neuen Geschäftsführers transparent und international sein. Nach der Bewertung mehrerer nationalen und internationalen Kandidatinnen und Kandidaten sei die Entscheidung auf den Niederländer van Lambaart gefallen. Er soll sich nach Angaben des Kuriers gegen zwei weitere Kandidaten durchgesetzt haben.
Schwierige Suche nach Nachfolger
Schwierig war die Suche nach einem Nachfolger für Glatz-Kremsner, da der Nachfolger gute Deutschkenntnisse und auch Erfahrung in der Glücksspielbranche mit sich bringen musste. Auch musste eine Verbindung zur Politik in jeglicher Weise ausgeschlossen werden. Van Lambaart ist seit 2016 CEO bei Holland Casino, ein staatliches Glücksspiel-Unternehmen in den Niederlanden mit 14 Standorten und 3500 Mitarbeitern. Zuvor war er als Produzent in einigen andern Unternehmen tätig. Nun wurde er durch den Nominierungsausschuss als neuer Leiter der CASAG ausgewählt. Zuständig dafür waren Christine Catasta von der ÖBAG, Pavel Saroch und Rober Chvatal von Sazka. Es sei eine einstimmige Entscheidung gewesen, nach welcher der Nominierte sich folgendermaßen äußerte:
„Ich bedanke mich für das Vertrauen, das mir durch den Aufsichtsrat und den Eigentümer entgegengebracht wird. Casinos Austria genießt in der internationalen Glücksspielbranche einen hervorragenden Ruf, den wir gemeinsam mit den Führungskräften und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den kommenden Jahren noch weiter ausbauen werden.“
Weiterhin gab er an, dass es ihm eine große Freude sein, künftig in Österreich zu leben und zu arbeiten. Er wolle gemeinsam mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in diesen herausfordernden Zeiten einen nachhaltigen Beitrag zum wohl der Unternehmensgruppen leisten. Der künftige CEO der CASAG wird mit seiner Familie nach Wien ziehen. Allerdings ist diese private Änderung nicht die einzige Herausforderung, die auf van Lambaart zukommt. Er übernimmt das Unternehmen in einer eher turbulenten Phase.
Turbulente Phase aufgrund Covid
Aktuell sind die Standorte der CASAG voraussichtlich bis zum 12. Dezember geschlossen. Aufgrund der steigenden Corona-Fallzahlen hat die Regierung in Österreich einen Lockdown beschlossen. Vorerst wurde dieser auf zwanzig Tage festgesetzt. Eine Verlängerung ist allerdings nicht ausgeschlossen, falls der gewünschte Effekt – also die Senkung der Inzidenz in Österreich – nicht eintritt. Der neue CEO kann also nur hoffen, dass die Casinos bis zu seinem Amtsantritt im April wieder öffnen dürfen.
Allerdings ist der Niederländer nicht der einzige in einer solchen schwierigen Position. So bekommt das Casino in Velden eine neue Geschäftsführung. Marion Roseneder wird als erste Frau einen solchen Posten bei der Casinos Austria AG übernehmen. Der bisherige Geschäftsführer Hermann Weissitschs geht in Ruhestand, nachdem er 38 Jahre lang das terrestrische Casino in Velden geführt hat. Roseneder arbeitet bereits seit 2005 bei den Casinos Austria und übernahm verschiedene Tätigkeiten. Zuletzt war sie im vergangen Jahr als Stellvertreterin des Direktors des Salzburger Casino tätig. Doch auch wenn die Casinos im April wieder geöffnet haben, so wird van Lambaart trotzdem einen Konzern übernehmen, der aufgrund der Lockdowns finanziell gelitten hat. Allerdings könnte sich das Unternehmen durch die Tochtergesellschaften – wie Lotterie – oder vor allem die Online-Casinos des Konzerns finanziell schnell erholen.